Bürgergeneral
Schweizerische Erstaufführung
Inhalt
Die Bauern leben ′arm-seelig′ aber zufrieden mit ihren Tieren im Hinterwald. Den Frieden stört der vagabundierende Barbier namens Schnaps. Er hat einem toten Soldaten den Tornister mit Jakobinermütze, Nationalcocarde, Säbel, Waffenrock abgenommen.
Nun erzählt er den Bauern, die vor Neugier platzen nach den Vorgängen in der weiten Welt draussen, wie er (gelogen) die Französische Revolution angeführt habe. Als Demonstration für die eingenommenen Schlösser und Güter nimmt er das wenige Hab und Gut der Bauern, den Milchtopf, das Brot, das Schaf. Indem er den Bauern die Revolution vorexemplifiziert, beklaut er sie. Der Richter wird gerufen, ein rabenschwarzer Reaktionär, der angesichts der Jakobinermütze sofort Terroristenverfolgung und Todesstrafe fordert für das ganze Dorf.
Aber da tut sich die Schlosstür auf, geweckt von dem Remmidemmi ist der Schlossherr aufgewacht. Er rettet nach Goethes Wunschbild von Führungsadel die Bauern vor der Strafe, und gibt ihnen seine Märchenbotschaft mit auf den Weg: „Kinder, liebt euch, bestellt euren Acker wohl, und haltet gut Haus. Fremde Länder lasst für sich sorgen, und den politischen Himmel betrachtet allenfalls einmal Sonn- oder Feiertags.”
Ensemble
Schnaps Inigo Gallo
Märten Heinz Bühlmann
Röse Astrid Keller
Görge Alexander Peutz
Edelmann/Goethe Oscar Sales Bingisser
Richter/Eckermann Ulrich Fausten
Gräfin Caroline Monica Marquardt
Frau FreifrauAngelika Dörr
Marquis Roy Schmid
Freiherr Werner Maron
Baron Hans Büchi
Bauern/SoldatenAchim Wehrle, Konstantin Tsakalidis
Musikus Flederwisch Volker Zöbelin
Stab
Regieassistenz/Abebdspielleitung Peter Link
Musik Volker Zöbelin
Bühne Kubus/J.Markus Heer
Bühnentechnik Kaspar Widmer, Stefan Lussmann
Licht Marco Scandola
Kostüme Claudia Müller
Maske Diane Rietsch
Choreografie Konstantin Tsakalidis
Presse
Alexandra M. Kedves, Neue Zürcher Zeitung, 24.7.99
Gar so gesellschaftskritisch hatte es der Meister selbst gar nicht gemeint, damals, 1793, als er das Stückchen verfasste, das er später seinem "ärgerlich guten Humor" zuschreiben wird.