Bürgergeneral

von Johann Wolfgang von Goethe
Regie/Bearbeitung: Leopold Huber

Schweizerische Erstaufführung

Inhalt
Die Bauern leben ′arm-seelig′ aber zufrieden mit ihren Tieren im Hinterwald. Den Frieden stört der vagabundierende Barbier namens Schnaps. Er hat einem toten Soldaten den Tornister mit Jakobinermütze, Nationalcocarde, Säbel, Waffenrock abgenommen.
Nun erzählt er den Bauern, die vor Neugier platzen nach den Vorgängen in der weiten Welt draussen, wie er (gelogen) die Französische Revolution angeführt habe. Als Demonstration für die eingenommenen Schlösser und Güter nimmt er das wenige Hab und Gut der Bauern, den Milchtopf, das Brot, das Schaf. Indem er den Bauern die Revolution vorexemplifiziert, beklaut er sie. Der Richter wird gerufen, ein rabenschwarzer Reaktionär, der angesichts der Jakobinermütze sofort Terroristenverfolgung und Todesstrafe fordert für das ganze Dorf.
Aber da tut sich die Schlosstür auf, geweckt von dem Remmidemmi ist der Schlossherr aufgewacht. Er rettet nach Goethes Wunschbild von Führungsadel die Bauern vor der Strafe, und gibt ihnen seine Märchenbotschaft mit auf den Weg: „Kinder, liebt euch, bestellt euren Acker wohl, und haltet gut Haus. Fremde Länder lasst für sich sorgen, und den politischen Himmel betrachtet allenfalls einmal Sonn- oder Feiertags.”

Ensemble

Schnaps Inigo Gallo

Märten Heinz Bühlmann

Röse Astrid Keller

Görge Alexander Peutz

Edelmann/Goethe Oscar Sales Bingisser

Richter/Eckermann Ulrich Fausten

Gräfin Caroline Monica Marquardt

Frau FreifrauAngelika Dörr

Marquis Roy Schmid

Freiherr Werner Maron

Baron Hans Büchi

Bauern/SoldatenAchim Wehrle, Konstantin Tsakalidis

Musikus Flederwisch Volker Zöbelin

Stab

Regieassistenz/Abebdspielleitung Peter Link

Musik Volker Zöbelin

Bühne Kubus/J.Markus Heer

Bühnentechnik Kaspar Widmer, Stefan Lussmann

Licht Marco Scandola

Kostüme Claudia Müller

Maske Diane Rietsch

Choreografie Konstantin Tsakalidis

Presse

Alexandra M. Kedves, Neue Zürcher Zeitung, 24.7.99

Gar so gesellschaftskritisch hatte es der Meister selbst gar nicht gemeint, damals, 1793, als er das Stückchen verfasste, das er später seinem "ärgerlich guten Humor" zuschreiben wird.